Kirche St. Peter

PREDIGTREIHE ZUR «VERLETZLICHKEIT»


Passionszeit und Ostern 2023

jeweils sonntags um 10 Uhr
in der Kirche St. Peter

«Die Demokratie ist in Gefahr. Sie verändert sich ständig. Und alles, was sich verändert, was sich bewegt, ist verletzlich. Das ist das Leben.» Alt Bundesrat Moritz Leuenberger bringt auf den Punkt, was die Predigtreihe zur Vulnerabilität zum Ziel hat: Die Verletzlichkeit in vielfältigen Dimensionen aufzuzeigen – und den Umgang damit. Die Verletzlichkeit ist Teil unseres Lebens.

Die Predigtreihe am St. Peter beginnt am 26. Februar mit Pfr. Andreas Cabalzar und Pfrn. Cornelia Camichel zum Thema «Körper» und dauert die ganze Passionszeit hindurch bis Karfreitag und Ostern.

Wie bei der Erstdurchführung im Jahr 2022 predigen Pfarrpersonen zu einem ihrer Fachgebiete – oder Gastredner:innen teilen ihr Wissen im Gottesdienst am St. Peter. Andreas Cabalzar spricht im Predigt-Gespräch von seiner Paraplegie nach einem Unfall: «Am ‘point of no return’ beginnt ein starker, psychischer Überlebensprozess, der Perspektiven aus der bedrohlichen Situation aufzeigt.» Ab Sommer 2023 führt er das KAM, das Kulturhaus am Meisenrain, in Gockhausen.

«Ist der Andere nur der Mitmensch? Welchen Platz hat die Verletzlichkeit unserer tierischen Mitgeschöpfe in einer christlichen Ethik?» fragt sich der Präsident der Arbeitsgemeinschaft Kirche und Tiere AKUT, Pfr. Christoph Ammann, der Tieren in der Kirche eine Stimme geben möchte.

Dass Wasser verletzlich und zerstörbar ist, davon berichtet der Wasserbotschafter Ernst Bromeis. Mit der Frage «Wenn Wasser Leben ist, warum bringen wir uns um?» schlägt er eine Brücke zum UNO-Weltwassertag, der sich am 22. März zum 30. Mal jährt. Der Weltwassertag gedenkt der zwei Milliarden Menschen, die keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben und deshalb erkranken und sterben.

Pfrn. Kathrin Rehmat setzt sich mit psychischen Erkrankungen auseinander und bezieht sich in ihrem Gottesdienst auf das Stress-Vulnerabilitäts-Modell, das auf Prof. Luc Ciompi zurückgeht. Was heisst Glaube und Vertrauen heute? Rehmats Weg führte vom Arbeitsfeld der Psychiatrie zur Theologie, von der Frage nach der Seele zur Gottesfrage. 

«Zum Thema Verletzlichkeit und Demokratie könnte man eine ganze Habilitation schreiben», meint Moritz Leuenberger. So wird er sich in seiner Gastrede am Palmsonntag auf das Thema der Digitalisierung im Zusammenhang mit der Demokratie beschränken. Ein Kinderhütedienst und Minigottesdienst im Lavaterhaus ermöglicht jungen Eltern an diesem Sonntag die gemeinsame Teilnahme am Gottesdienst.

In der Karwoche spitzt sich die Verletzlichkeit zu in der Passionsandacht, die musikalisch mit dem «Requiem» von Gabriel Fauré und der «Cantique de Jean Racine» durch die Kantorei St. Peter gestaltet wird. Am Karfreitag, um 17 Uhr (neue Zeit!), wird der Prozess Jesu unter einer andern als der «gewohnten» Perspektive betrachtet. Jörg Frey, Prof. für Neues Testament an der Uni Zürich und Pfrn. Cornelia Camichel widmen sich gemeinsam der höchsten Stufe der Verletzlichkeit: Wenn jemandem das Leben genommen wird – und die Schuldfrage am Tod Jesu die Beziehung von Judentum und Christentum ins Zentrum rückt.

«Überwunden» wird die Vulnerabilität im christlichen Sinne an Ostern, dem Fest der Auferstehung. «Über Wunden» führt das Leben in die Tiefe – mit Vertrauen können wir im Leben über uns hinauswachsen. Den Abschluss der Predigtreihe gestaltet Pfrn. Cornelia Camichel zur «Magdalenensekunde» - dem entscheidenden Augenblick der Ostererzählung. Die Tänzerin Monika Usenbenz wird mit Körpereinsatz die Auferstehung zeigen – und schliesst so wiederum an den Anfang der Predigtreihe an.

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Andreas Cabalzar, reformierter Pfarrer, betreibt ab Sommer 23 das KAM (Kulturhaus am Meisenrain) in Gockhausen. Christoph Ammann ist Präsident des Arbeitskreises Kirche und Tiere, der Tieren in den Kirchen eine Stimme geben will. Er ist Pfarrer in Zürich-Witikon und hat sich davor viele Jahre wissenschaftlich mit Ethik, insbesondere Tierethik, auseinandergesetzt. Ernst Bromeis ist Wasserbotschafter und Schwimmer. Er initiierte «Das blaue Wunder» und ist Gründer der «Quellen der Welt». Er ist von der DEZA für die internationale Friedensbewegung «Blue Peace» beauftragt. © Maurice Haas Kathrin Rehmat wurde Pfarrerin auf dem zweiten Bildungsweg. Sie studierte Theologie und Philosophie, nachdem sie ihre ersten Berufsjahre als Pflegefachfrau in der Psychiatrie gearbeitet hat. Heute ist sie Pfarrerin in der Predigerkirche.

 

Predigten

Die Predigten zum Nachlesen finden Sie nach den jeweiligen Terminen in unserem ↗ Predigt-Archiv.

 

Die nächsten Gottesdienste der Predigtreihe zur «Verletzlichkeit»

 

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